Riesenbärenklau

Manchem mag sich der Sinn unserer Aktionen nicht auf Anhieb erschließen, wenn wir mit Sicheln, Äxten und Macheten bewaffnet losziehen um ganze Pflanzenbestände zu vernichten. Bei näherer Betrachtung bemerkt man jedoch, dass diese brachiale Methode mit dem Naturschutz durchaus in Einklang stehen kann. Mehr noch, es ist sogar notwendig den Riesenbärenklau mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln zu bekämpfen. 1890 wurde der Riesenbärenklau als Zierpflanze aus dem Kaukasus eingeführt. Daher auch der Name „kaukasischer Bärenklau“. In Deutschland hatte man dem Riesenbärenklau einen wirtschaftlichen Nutzen zugeteilt. So dachte man, mit dieser Pflanze Böschungen befestigen zu können und zusätzliche Rückzugsgebiete für Rehwild zu schaffen. Dies hat zu einer enorm schnellen Ausbreitung beigetragen. Das Problem des Bärenklaus ist, dass er sehr anspruchslos ist und so die heimische Pflanzenwelt teilweise bedroht.

Der Riesenbärenklau wächst staudenförmig, wobei er bis zu 4 Meter groß werden kann. Der „Stamm“ ist am Boden bis zu 10 cm dick. Die Blätter erreichen eine Länge von 1 bis 3 Metern und sind bis zu einem Meter breit. Im Juni/Juli bildet er große, weiße Blütendolden, die jeweils einen Durchmesser von 30 bis 50 cm haben. Dazu kommen noch mehrere kleinere Nebendolden. Der Pflanzensaft des Bärenklaus kann bei Hautkontakt und Sonneneinstrahlung Verbrennungen dritten Grades hervorrufen. Aus diesem Grund ist bei der Bekämpfung eine Bestimmte „Schutzkleidung“, bestehend aus Handschuhen, Regenjacke, langer Hose und Kopf-/Gesichtsbedeckung erforderlich.
Der einzige „sichere Tod“ für die Pflanze ist das ausgraben, da dies bei teilweise mehreren hundert Pflanzen an einer Stelle ein Ding der Unmöglichkeit darstellt, werden die Pflanzen von uns am Boden und direkt unterhalb der Blütendolden abgeschlagen. Auf diese Weise können wir die weitere Ausbreitung verhindern. Die Pflanze stirbt auf diese Weise jedoch erst nach mehreren Jahren ab.
So werden wir auch in den nächsten Jahren im Frühsommer gegen den Bärenklau zu Felde ziehen. 

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