Keine Angst vor kleinen Tieren
NAJU aktiv im Insektenschutz
Seit Frühjahr bildet der Insektenschutz einen neuen Schwerpunkt unserer Artenschutzaktivitäten. Wir wollen Hummeln, Hornissen, Wildbienen oder Ohrwürmern helfen. Die ersten Sonnenstrahlen im Frühling locken auch die Insekten wieder aus ihren Winterquartieren. Die Königinnen von Hummeln und Hornissen gründen einen neuen Staat. Dafür suchen sie nach einem geeigneten Platz. Ob Grashummel, Steinhummel oder Erdhummel - sie bevorzugen Mäuselöcher oder Mauerritzen, um ihre Nester und Waben zu bauen. Dicht über den Boden fliegende Tiere weisen auf die Suche nach einem geeigneten Platz hin.
Angeregt durch einen Hummelfreund mit langjähriger Erfahrung haben wir fünf Hummelkästen gebaut und mit Posterwolle ausgestattet. Mit Hilfe einer Pappröhre wollen wir Hummelköniginnen einfangen und die Kästen besiedeln. Da im vergangenen Jahr viele Hornissen sich in Vogelnistkästen angesiedelt haben, die aber viel zu klein waren, haben wir einen weiteren Hornissenkasten gebaut und am Pfarrhaus Rengershausen aufgehängt. Die größte Wespenart besitzt eine wichtige Funktion im Naturhaushalt und ist ungefährlicher als Wespen.
Für Wildbienen hängen wir schon seit vielen Jahren Nisthölzer mit Bohrlöchern auf. Ein besonders Quartier, eine Holzscheibe mit einem Meter Durchmesser und mehr als 1000
Löchern, haben wir im März in unseren Burggärten aufgestellt. Sie war bei den Wohrataler Holzbautagen im vergangenen Herbst als "Abfallprodukt" nach einem Jugendwettbewerb angefallen. Die Firma hat
sie uns für den Naturschutzzweck überlassen. Hier werden demnächst Einsiedlerbienen ihre Eier in die Bohrgänge legen, diese mit Nektar befüllen und mit Wachs verschließen.
Geplant ist noch der Bau von Ohrwurmunterschlupfen aus Tonblumentöpfen und Holzwolle, die wir in Obstbäume hängen. Die kinderleichte Aktion soll auch in der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Ohrwürmer gehören in jeden Garten, denn die nachtaktiven Insekten sind wichtige Blattlausvertilger.