Historie der NABU/Naturschutzjugend Frankenberg

Die Frankenberger NABU/Naturschutzjugend hat sich in der Ederstadt zu einer festen Säule der Naturschutz- und Jugendarbeit entwickelt. Sie übernimmt wichtige Aufgaben der Umwelterziehung und wirkt an zahlreichen praktischen Arten- und Biotopschutzprojekten mit.

 

Die Frankenberger NAJU-Geschichte begann beim Hessentag 1989 in Frankenberg. Erstmals fand dort die große Sonderschau „Der Natur auf der Spur“ statt. Viele Eltern und Kinder bekundeten Interesse an einer Naturschutzjugendgruppe. Armin Hirt und Frank Seumer, seit mehreren Jahren Mitglied im damaligen Deutschen Bund für Vogelschutz, fassten daraufhin den Entschluss, ein Naturerlebnisangebot für Kinder in Frankenberg zu schaffen.
Bei der ersten Fahrradexkursion im Juli 1989 waren zwar nur sechs Kinder, Jugendliche und Eltern dabei. Eine große Berichterstattung in der Frankenberger Zeitung setzte aber eine wahre Lawine in Gang: Bei den nächsten Aktionen wie Insektenbestimmung, Gewässeruntersuchung oder Obstbaumpflanzung waren jeweils über 30 Mädchen und Jungen mit viel Begeisterung bei der Sache. Mit Hilfe regelmäßiger Rundbriefe wurden die Interessierten über die monatlichen Treffen draußen in der Natur informiert: Infostände, Nistkastenbau in einer Garage, Filmnachmittag oder Biotoppflegeeinsätze folgten.

 

Von Beginn an stand hier das Biotopverbundprojekt „Röddenauer Hutungen“ im Mittelpunkt. Der mühsamen Entbuschung von rund fünf Hektar Heide- und Trockenrasenflächen folgte die Neuanlage von Streuobstwiesen, die Anlage von Hecken oder Kopfweiden als Vernetzungsstrukturen.


Die beiden Gruppenleiter verstanden die NABU/Naturschutzjugend nicht nur als sinnvolle Freizeitbeschäftigung für Jugendliche, sondern auch als fachlich fundierte Naturschutzarbeit. Die Gruppe kümmerte sich intensiv um das Amphibienschutzgebiet „Schiefergrube“ oder übernahm die Pflege einer Orchideenwiese. Seit 1989 hat die NAJU rund 200 Hochstammobstbäume in der Feldgemarkung gepflanzt. Aus Mitteln der Ausgleichsabgabe erwarb die NAJU mittlerweile vierzehn Grundstücke, die unter naturschutzfachlichen Gesichtspunkten gestaltet wurden. Während ehemalige Ackerflächen durch Anpflanzungen wertvolle Vernetzungslinien bilden, stellte die NAJU auf einer Quellwiese den natürlichen Wasserhaushalt wieder her. 130 Meter Drainagerohr, teilweise aus einem Meter Tiefe, wurden ausgebuddelt. Die Arbeitseinsätze kamen zwar manchmal einer Schlammschlacht gleich, bedeuteten aber für alle einen Riesenspaß.

 

Aber auch die Öffentlichkeitsarbeit wird nicht vergessen. Regelmäßige Presseberichte, Infostände und ein eigener Schaukasten geben den Jugendlichen immer wieder neue Motivation und Chancen, ihre Ziele und Leistungen darzustellen.

Weiteren Auftrieb für die Naturschutzjugend gab es durch die Auszeichnung mit mehreren Umweltpreisen: Kreisnaturschutzpreis (1988/2007), Europ. Umweltpreis (1988), Großer-Panda-Preis des WWF (1992) und zweimal der Sven-Simon-Preis (1993/1996). Auch Radio- und Fernsehauftritte meisterten die Jugendlichen mit Bravour.


Da die Jugendgruppe aus sich selbst heraus entstand, übernahmen die Jugendlichen schon früh Verantwortung und entwickelten viel Eigeninitiative. Zwischen 2005 und 2009 siegte die Frankenberger NAJU bei den drei bundesweiten Kampagnen „Entsiegler“, „Fluss-Connection“ und „WILD will dich“ und war dabei die aktivste Jugendgruppe Deutschlands.

 

Die NABU/Naturschutzjugend versteht sich als Verein wie jeder andere. Regelmäßige Kontakte existieren zu Jugendfeuerwehren, Sportvereinen oder der Stadtjugendpflege. Die Teilnahme an der jährlich stattfindenden Aktion „Saubere Landschaft“ sowie am Basar zugunsten der Lebenshilfe ist für die NABU/Naturschutzjugend mittlerweile selbstverständlich.
Bei Zeltlagern, Seminaren oder Jugendherbergsfreizeiten am Edersee wird neben der Naturbeobachtung auch der Gruppenzusammenhalt gestärkt.
Ziel der NAJU ist zudem, die Jugendlichen über ihre Schullaufbahn hinaus an die Naturschutzarbeit zu binden und sie für ein ehrenamtliches Engagement im NABU zu gewinnen.

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